Brechten und Holthausen sind viel älter, als ihre ersten schriftlichen Erwähnungen.
Um die Wende unserer Zeitrechnung war der fränkische Stamm der Sigambrer im Land zwischen Ruhr und Lippe ansässig. In den Kämpfen mit den Römern wurden sie auf das linke Rheinufer gedrängt. In ihren verlassenen Wohnplätze rückten die Marsen nach. In den weiteren Kämpfen mit den Römern wurden diese jedoch aufgerieben und statt ihrer ließen sich am Hellweg die Brukterer nieder, die etwa zwischen den zweiten und siebten Jahrhundert hier wohnten.
Die Emscher war einstmals die Grenze der Brukterer zwischen den westlichen Teil, der bis Bochum reichte und einen östlichen Teil, der bis Werl ging. Um 700 wurden sie von den einbrechenden Sachsen unterworfen, die Ihrerseits wieder von den Franken, Karl dem Großen, besiegt wurden. Unter Karl dem Großen kam es zu Territoriumsbildungen (Grafschaften). Mit den Territoriumsbildungen wurde die Emscher Grenzverlauf zwischen Grafschaft Mark und der Grafschaft Dortmund.
Quellenangabe: Paul Koslowski und Friedrich Rabenschlag
Zur Zeit sind als erste schriftliche Quellen über Güter in Holthausen bekannt:
Der Vertrag von 1176 und die kleine ältere Vogteirolle der Grafen von Ilsenberg-Altena. Im Vertrag
von 1176 bekundet Erzbischof Phillipp von Köln, daß Heinrich von Herreke (Opherdicke) und seine
Gemahlin Adelheit Adelheid), Tochter des Rathard von Rüthenberch (Rüdenberg), dem Erzstift ihrer
Allodialbesitz zu Lehen aufgetragen haben .........
Von der Übertragung seien ausgeschlossen, Lyndenhorst als Morgengabe der Adelheid, die Güter der
Ministeralen(herrekesche Dienstmannen) Winandus (Winand) und Godescalkus (Gottschalk).
Nach dem Tode des Edelherren Heinrich von Herreke 1190 und seine Gemahlin Adelheid 1191 gelangten
die Güter in Holthausen in den Besitz der Familien von Grafschaft, Heinrichs Verwandte und von
Ardey, Adelheids Verwandte. In der "Kleinen älteren Vogteirolle vor 1220" werden für das Frauenstift
Essen, Einnahmen aus einem Gut in Holthausen (Hof op der Becke) verzeichnet.
Quellenangabe: Paul Koslowski und Friedrich Rabenschlag
Von Anfang an gehörten neben anderen Bauernschaften
auch Brechten und Holthausen zur Grafschaft Dortmund,
die bis 1808 bestand. Die Grafschaft wurde 1803 dem
Fürsten von Oranien Nassau als Entschädigung
übereignet.
1808 wurde die Grafschaft Dortmund aufgelöst und
das Territorium dem von französischer Herrschaft
gebildeten Großherzogtum Berg zugeordnet.
Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde das Großherzogtum
Berg aufgelöst und dem Königreich Preußen zugeordnet. Das Königreich war in Provinzen
und Regierungsbereichen gegliedert. So gehörten wir zum Königreich
Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Landkreis Dortmund.
In vielen unserer Nachbarfamilien wundert man sich über die örtlich verschiedene Herkunft von Dokumenten (Geburtsurkunde - Heiratsurkunde - Todesurkunde u.a.), obwohl die Familie seit Generationen am selben Ort wohnt. Dies hängt mit der Bildung unserer Staatsorganisation und der Zuordnung von Verwaltungseinheiten zusammen.
Zur Grafschaftszeit war für uns das Grafenamt bzw. der Rat der Stadt zuständig. Amtssitz war das alte Rathaus in Dortmund. Von 1808 bis 1815 gehörten Brechten und Holthausen zur Mairie (Bürgermeisterei) Lünen. Amtssitz war das alte Rathaus Lünen. Von 1815 bis 1905 gehörten Brechten und Holthausen zum Amt Lünen. 1874 schied Lünen aus dem Amtsbereich Lünen aus. Der Amtssitz des Amtes Lünen wurde 1891 nach Kirchderne, zum Derner Baum, verlegt. Infolge Industrialisierung und Bevölkerungsanstieg wurde das "Amt Lünen zu Kirchderne" in die Ämter Eving und Derne geteilt. Von 1905 bis 1914 gehörten Brechten, Holthausen, Brambauer, Eving, Lindenhorst, Kemminghausen und Lippholthausen zum Amt Eving. 1914 wurden Eving, Lindenhorst und Kemminghausen nach Dortmund eingemeindet. Die Gemeinden Brechten, Holthausen und Brambauer bildeten das Amt Brambauer, welches bis 1928 bestand.
1928 wurde der Landkreis Dortmund aufgelöst. Somit wurde Brambauer nach Lünen, Brechten und Holthausen nach Dortmund eingemeindet. So ist Brechten und auch Holthausen seit dem 1. April 1928 ein Stadtteil von Dortmund und gehört mit den Stadtteilen Eving, Lindenhorst und Kemminghausen zum (Amtsbezirk) Stadtbezirk Eving.