Obwohl sie mehrere tausend Kilometer trennen, haben Holthausen und Norwegen doch einiges gemeinsam. Was das genau ist, erfuhren die Teilnehmer am Sonntag bei einer geologischen Wanderung mit dem städtischen Forstdirektor Erwin Fischer.
Thema: Geologie.
Weil er sich damit ohnehin im Rahmen seines forstlichen Staatsexamens beschäftigt hatte, war es ihm ein Leichtes, die Teilnehmer am Sonntag themenorientiert durch den Grävingholzwald zu führen.
Dann ging es endlich los. Das Ziel der Wanderer war es das Bodenprofil - eine Erdgrube im Grävingholz, mit drei unterschiedlichen Bodenschichten: Humus, Lößlehm und verschiedenen Graniten. Bevor die Gruppe das Bodenprofil allerdings in Augenschein nehmen konnte, lieferte unser Ortsansäßiger Landwirt Heinrich Westermann erstklassige Anschauungsobjekte von seinem Acker. Beim Ackern kamen ihm Findlinge im so genannten Steinacker in die Quere. Weil die größeren Schaden anrichten, sobald sie in die Maschinen kommen, schaffte er sie weg und mit einem kleinen Bagger direkt vor die Nase der „Hobby-Geologen".
Forstdirektor Erwin Fischer nutzte die Gelegenheit zur kurzen Analyse: „Das ist ein sehr schönes Demonstrationsobjekt, kommentierte er beim Anblick einer der drei Findlinge. Schwarz-weiß war der und fiel damit in die Kategorie „typischer Granit". Die beiden übrigen waren leicht rötlich beziehungsweise rot, so dass für den Fachmann schnell feststand: „Die stammen aus verschiedenen Gegenden in Skandinavien und wurden mit dem Strom des Eises hierher transportiert" Durch das darin enthaltene Eisen kommt die rote Färbung zustande. Und er ging noch weiter: Weil die Findlinge kantig waren, stellte er fest, dass sie nicht mit den Wasserläufen hierher getragen wurden, sondern mit dem Eis kamen. „Durch die Fließbewegungen des Wassers wären sie abgerundet gewesen", begründete Erwin Fischer.
Schließlich machten sich die Wanderer auf den etwa fünf Kilometer langen Weg durch den Grävingholz, ehe sie schließlich am Bodenprofil der ausgehobenen Grube angekommen waren. Dort nahmen sie die verschiedenen Bodenschichten ins Visier und wandelten so rund zwei Stunden lang auf den Spuren der Eiszeit.